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Freitag, 20. Juni 2008

20/06/08 Nora Wicke / Karmin

Karmin

Rote Wände die ebenso wie Aquarellbilder aggressiv machen sollen Scharlachbeeren die nach rauschhaften Zuständen klingen Florentiner Lack eingeatmet ausgespuckt

das ist der Ton in Wien wie Rosen Wein und Samtsofa gedämpft reich und verstaubt
leicht zurückhaltend und doch stark gedämpft vorm offenen Feuer auf dem gefärbten Lammfell zwischen Gläsern und Blüten gebadet in Paris gepflegt

in meinen Raum verirrt sich kein karminrot höchstens unabsichtlich ein kleiner Stein aus dem Kinderzimmer rübergerollt erholen sich meine Augen an der weißen Wand

Dienstag, 20. Mai 2008

Karminrot/Jennifer Fandrich/Assoziationen zu der Farbe Karminrot

Die Farbe Karminrot

Karminrot ist ein tiefes Rot, das einen Stich ins Bräunlich hat und sehr dicht ist. Die Herbstblätter eines japanischen Fächerahorns können sich in ein reines Karminrot verfärben. Gewonnen wurde die Farbe ursprünglich jedoch aus dem Trocknen und dem Auskochen mit Schwefelsäure von Schildläusen.
Dass Farbe nicht nur eine Sehwahrnehmung, sondern scheinbar auch ein Zustand ist, zeigt die mögliche Antwort auf die Frage mit Karminrot in einem Testportal „Welche Farbe hat Ihre Aura?“:
Wir benötigen kein Medium, um feststellen zu können, dass Ihre Aurafarbe karminrot ist. Ihre rubinrote Aura bringt Ihre leidenschaftliche und sinnliche Natur zum Ausdruck. Sie sind den irdischen Freuden äußerst zugetan. Ob Sie nun in den Genuss einer Massage kommen oder sich einer besonderen Mahlzeit erfreuen, legen Sie stets Wert auf die nötige Portion Sinnlichkeit. (Karminrot ist vor allem die Farbe von Rosen, Wein und Samt) Das ist wohl auch einer der Gründe, weshalb Sie sehr viel Wert auf materielle Dinge legen. Sobald Sie etwas schmecken, berühren, riechen oder hier und jetzt sehen können, ist es um Sie geschehen. Dennoch sind Sie sehr bodenständig und realitätsbezogen. Sie ziehen es vor in der Gegenwart zu leben und nicht in der Zukunft. Wie die meisten Menschen mit einer karminroten Aura, verlieren Sie leicht die Beherrschung. Jedoch sind Sie auch in der Lage, sich ebenso schnell wieder zu beruhigen und Ihre Kraft und Energie auf ebenso konkrete wie schnell erreichbare Ziele zu richten. Als heißblütiger Mensch ziehen Sie den sofortigen Genuss vor.
Eine solche Antwort ist aufschlussreich für die Wirkung, die eine Farbe haben kann, wenn man die Adjektive, die mit der Farbe verbunden werden, herausfiltert: leidenschaftlich, sinnlich, bodenständig, realitätsbezogen, unbeherrscht, heißblütig, genussvoll.

Sonntag, 18. Mai 2008

Karminrot/ Isabel Herling/ Karminrot

karminrot

Lodern mauer ziegelstein
die dächer verwittert
ein dorf eine stadt in samt,
schwer wie theatervorhang fällt,
schleift hinter dem könig die zeit
den kopf gesenkt den blick ganz dicht
an seinem mantel, folgend
eine rote karminrote spur im nachmittagsfernsehen war es,
sind die leeren fabriken die alte färberei stofffetzen vor den fenstern,
zwischenzone fotografien
noch immer nicht von ihrer reise zurück wieder
nur ein erinnerungsbild und
karminrot, ungewohnt, am auslöser der kamera

Freitag, 16. Mai 2008

Karminrot/Juliane Link/ Notizen zu Karminrot

Notizen zu Karminrot

1. Karminrot ist tückisch.

Man täuscht sich leicht in ihm. Man hält es für Kaminrot, für Ziegelrot, für Backsteinrot.

Man meint, es müsste wärmen und möchte es mit Tannengrün kombinieren und einen Schal daraus stricken. Doch dazu eignet es sich nicht recht.

2. Karminrot ist kühler.

Karminrot ist eine dunkle Farbe mit hohem Blauanteil, nah am Violett, aber nicht ganz so dunkel, nicht ganz so nah am Violett wie Weinrot oder Bordeauxrot, nur bläulicher, kühler als ich dachte.

3. Karminrot wird gekocht.

Karminrot gewinnt man aus getrockneten Läusen, die man mit Schwefelsäure in Wasser kocht. Karminrot ist eine satte Farbe, ein bisschen blutrünstig vielleicht.

4. Karminrot kostet.

Karminrot kostet den Läusen das Leben, den anderen viel Geld. Es ist ein vornehmes Rot, für schwere Stoffe aus Samt oder Brokat. Aus Karminrot möchte man Vorhänge nähen, bodenlang versteht sich oder Stofftapeten, mit denen man ein Zimmer auskleidet, oder zwei.

Donnerstag, 15. Mai 2008

Ultramarinblau/ Sara Magdalena Schüller/ VOM SCHWEIGEN UND ABSPRINGEN IN FARBLICHEN BEZIEHUNGEN

VOM SCHWEIGEN UND ABSPRINGEN IN FARBLICHEN BEZIEHUNGEN

„ich sehe was, was du nicht siehst“,
sagt rot zu blau.
„ich sehe rot“, meint blau.
„karmin, mein name sei karmin
und rot werd ich nur noch, wenn du mich kaltstellen willst“.
„rote lippen soll man küssen
und das will ich gleich mal versuchen“, flüstert blau
und beugt sich rüber,
über den arm des ozeans.
„ich sehe was, was du nicht siehst“, mit geschlossenen augen
haucht rot.
und lächelt, während blau schweigt – er ist im meer versunken und fragt sich, ob er seine liebste jemals in diese tiefen wird mitnehmen können und als er wieder auftaucht,
ist rot am brennen.
„deshalb mag ich den winter so gern, weil ich da am kamin sitzen kann, orangen schälen, draußen fallen die walnüsse den baum runter, meine hände mach ich mir schmutzig, wenn ich sie einsammel und dann fängt es an zu schneien – braun, gelb, grün.“
„aber der sommer und seine lauen nächte“, seufzt blau „diese sämigen himmel, nein, da geht nichts drüber“.

im frühling hacken wir auf unseren hellblauen schreibmaschinen, doch im herbst muss das ultramarine kleid raus, damit am strand entlang, wellenschaum auf der oberlippe.

rot gehäutet, blau gemacht und darüber liegt ein magenta und überlegt vom farbkreis abzuspringen.
sie wollte immer schon mal die kanäle sehen. sie sollen so schmutzig sein, dass man – auch tags – nicht die hand vor augen sehen würde. „das ist mein traum – endlich mal nichts mehr sehen, nicht mehr diese ständige reizüberflutung!“
und während blau und rot ihre fingerkuppen ineinander verschränken, macht sich magenta aus’m staub.
sie will das land finden,
in dem tatsächlich alle katzen grau sind
und zwar nicht nur nachts…

Montag, 12. Mai 2008

Karminrot/ Hanna Breinlinger/ Ka(r)minrot

Hanna Breinlinger (Mai 08)


Ka(r)minrot


Meine ursprüngliche Assoziation zur der Farbe Karminrot hat sich, nun, da ich die Fakten recherchiert habe, als falsch erwiesen. Ich ging davon aus, die Farbe hieße „Kaminrot“ - dazu dachte ich mir einen Kamin aus rötlichen Backsteinen.
Auch wenn die Farbe nichts mit einem Kamin zu tun hat, bleibt sie dennoch eine warme Farbe. Rot ist grundsätzlich ein warmer Ton, auch wenn es Nuancen gibt, die die Wärme besser transportieren als andere, beispielsweise als ein sehr grelles Rot.
Was bedeutet nun aber das Wort „Karmin“ & weshalb wurde die Farbe danach benannt?
Wikipedia verrät, dass „Karmin“ von dem arabisch-persischen Wort „Kermes“ für „Scharlachbeere“ abgeleitet ist. Demnach ist Karminrot eng verwandt mit Scharlachrot. Darunter stelle ich mir einen vollen, mitteldunklen, aber dennoch signalhaft wirkenden Rot-Ton vor.
Ebenfalls „Kermes“ heißen die Schildläuse, aus denen der Farbstoff ursprünglich gewonnen wurde. Heute wird er meist künstlich erzeugt & nennt sich, wenn man ihn in Lebensmitteln oder Kosmetika wiederfindet, E 120, oder, in leichter Abwandlung, E 124.
Auch aus dem Läuse-Karmin kann man unterschiedliche Rot-Töne gewinnen: von „Scharlachrot“, über „Karminrot“ bis „Purpurrot“ - wieder ein neuer Rot-Ton, den man genauer differenzieren müsste oder könnte.
Wenn ich mir nun die neuen Fakten überlege, nämlich auch, dass erst 1 Kilo Läuse 50 Gramm Farbe ergeben, bleibe ich lieber bei meiner harmlosen Vorstellung von „Kaminrot“, das von rötlichen Backsteinen kommt ... also ein warmes, abgedämpftes Rot, dass zwischen Orange und Braun changiert.
(Nach einer kurzen Unterhaltung mit Frau Ritter, in der ich sie auf ihre – nach meinen Vorstellungen - karminrote Hose ansprach, stellte sich heraus, dass es sich bei dem von mir gedachten Farbton doch eher um ein Rost-Rot handelt ...)

Donnerstag, 8. Mai 2008

Karminrot/Katharina Stockmann/Karminrot

Karminrot ist ein sattes, leuchtendes Rot. Obwohl es sich ganz leicht ins Blaue färbt, strahlt es Wärme und Sinnlichkeit aus. Karminrot sind Wein, Herbstlaub, Ziegelsteine oder Feuerwehrautos, Dinge, die Vertrautheit und Sicherheit symbolisieren. Die Herstellung von Karminrot fordert allerdings Opfer. Die roten Salze der Karminsäure werden aus getrockneten und gemahlenen Schildläusen gewonnen, die man zum Beispiel auf Teneriffa sammeln kann.

Karminrot/ Kay Steinke/ Addicted to [KARMINROT]

Addicted to [KARMINROT]

Gutes Zitat/

"Ich halte das für eine klasse Farbe für die Brücke, obwohl ich gar kein Roter bin." Arno Hospes [CDU]

Was?/

Addict-o-matic
ist ein neues Metasuch-Tool [YEAH]! Es durchsucht Blogs, YouTube, Flickr und das restliche Netz. „Inhale the Web“ heißt der Claim, De:Bug meint es mache süchtig, doch meine Suchanfrage [KARMINROT] versandet. Flickr findet 28 Bilder, Google Blog Search einen lesbaren Eintrag über die Farbgestaltung der Kennedybrücke.

Pflanzen/

M-klueber [FLICKR-USER] hat vom 12. Januar 2007 bis zum 25.Februar dokumentiert, wie sich die Blüte einer Pyramiden-Orchidee (Anacamptis pyramidalis) öffnet. Die Farbe der Blütenblätter kann aber nicht als karminrot [LACK CODE: 172 CARMINE RED STANDARD RED 51 91 1 930 083] erkannt werden. Die „sich öffnende Kamelienknospe“ von Lotusfee [FLICKR-USER] kommt meiner Vorstellung von Karminrot näher. Allein die Profilfotos beider User lassen an der Wertigkeit der Farbe zweifeln.

Brücke/

Eine Pyramiden-Orchidee fällt keine konstruktiven Entscheidungen über Farbgestaltung. Die Bezirksverwaltung Bonn schon. Für die nächsten 25-30 Jahre wird die Kennedybrücke ein „Blickfang“ sein & das Stadtbild mit Eisenglimmer [GRAU] & karminrotem Querstreifen nachhaltig prägen. „Anything goes” in Bonn? Nein, künstliches Rot bleicht aus! Jens Nowak [CHEMO] belehrt die Bezirksvertretung: „Rotpigmente werden von UV-Strahlen angegriffen.“ [AUCH KARMINROTPIGMENTE!] Um das zu verhindern, muss der Farbe UV-Absorber beigemischt werden [203.000€ MEHRKOSTEN].

Brücke & Pflanzen/

Meine Vision: M-klueber & Lotusfee [FLICKR-USER] vernetzen & sie zwingen, den Eisenglimmer strategisch zu bepflanzen – staatlich kontrolliertes Guerrilla-Gardening.

Inhaliert/

Dank an Addict-o-matic [WIEDERSEHEN NACHDEM RE:LAUNCH] & Karminrot.

Dienstag, 6. Mai 2008

Venedig/Karminrot/Henrike Terheyden/Karminrot

Eigentlich wollte ich einen hoch poetischen Text schreiben, der mit dem unglaublichen Wortspiel beginnen sollte: "Sie kam in rot". Dann hätte ich eine umwerfende Frau kreiert, in all ihrer pur roten Erotik. Ich hätte sie geheimnisvoll sein lassen und ich hätte ihr Lippenstift versprochen. Sie wäre natürlich in weichem, roten Licht durch tapezierte Flure gewankt, und sie hätte lackierte Fußnägel gehabt. Weinrote Fußnägel, Fußnägel zum Dahinschmelzen. Sie hätte nichts als Erdbeeren und reife Kirschen gegessen und sie hätte auch nach ihnen geduftet. Sie hätte Kissen aus den samtigen Blättern tiefroter Rosen besessen und hätte sich darauf geräkelt und den Wirtschaftsteil einer intelligenten Zeitung gelesen. Mit ihren Fingernägeln und ihren Lippen hätte sie Blut blau scheinen lassen, und sie hätte die Seiten der Zeitung zum Rascheln gebracht. Sie wäre umwerfend gewesen, vielleicht einer temperamentvollen Tequila-Werbung entsprungen, sie hätte ständig ihr Haar über die Schultern mit den feuerroten Kleidträgern geworfen. Sie wäre ein Traum in Rot, Superman hätte seine Stiefel und seinen Umhang farblich auf sie abgestimmt. Sie wäre Signal gewesen und Sinnlichkeit, sie hätte Wärme versprochen und Aufregung. Ihr Anblick wäre pulsierend gewesen, sie hätte Funken gesprüht. Aber dann kam mir dann das "r" dazwischen, das ich irgendwie ausgeblendet hatte.

Donnerstag, 1. Mai 2008

Venedig/ Karminrot/ Marion Starke/ Karminrot

Karminrot

Karminrot ist ein organischer Farbstoff. In Europa wurde die Farbstoffmischung unter dem Namen Kermes aus den auf Kermeseichen (Quercus coccifera L.) oder auf Wurzeln bestimmter Gräser lebenden Kermes-Schildläusen (Coccus ilicis oder Kermes vermilio PLANCHON) bekannt - polnische oder armenische Kermeslaus.

Nach der Entdeckung Amerikas nutzte man die in Mittel- und Südamerika aus den Weibchen der auf Disteln oder Feigenkakteen (Opuntien) lebenden Cochenilleschildlaus (Dactylopius coccus Costa oder Coccus cacti L.) hergestellte Farbe. Die Cochenilleschildlaus ist aber auch auf den Kanarischen Inseln eingebürgert.

Herstellung: Zur Gewinnung der Farbe werden die Läuse getrocknet und in Wasser unter Zusatz von etwas Schwefelsäure ausgekocht. Das Karmesin wird dann unter Anwendung von Alaun und etwas Kalk ausgefällt, ausgewaschen und getrocknet. Durch die Verkollerung ist es dann möglich, Karmin auch als Pigment zu verwenden (Farblacke). Ein Kilogramm Cochenille ergibt ca. 50 Gramm Karmin. Die getrockneten Schildläuse enthalten etwa 14% Karmin. Heute wird an Stelle von Karmin meist ein synthetischer Farbstoff verwendet.

Verwendung: Karmin ist ein – vergleichsweise hochwertiger – Ersatz für den Purpur der Schnecken und ergibt scharlach- bis karminrote oder puprrote Farbtöne. Karmin wurde zum Färben von Stoffen und Schminken sowie für Malerfarben eingesetzt.

Seit der Entwicklung synthetischer Farbstoffe ist die Bedeutung von Cochenille und Karmin stark gesunken. Cochenille ist als Lebensmittelfarbstoff E 120 zugelassen und beispielsweise in Campari und farbigen Süßigkeiten enthalten. Ein preisgünstiges Surrogat ist Cochenillerot A, ein unter E 124 registrierter Azofarbestoff, der zur Lebensmittel- und Kosmetikfärbung zugelassen ist.