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Dienstag, 20. Mai 2008

Bildbeschreibung/ Kay Steinke/ Frari- Triptychon Teil 5

Im Zentrum des Bildausschnittes befindet sich das blaue Gewand einer Frau. Der Stoff leuchtet, in den Falten bildet sich Schatten. Der untere Teil des Gewandes (Saum) ist rot. Die Trägerin des Gewandes bleibt in dem Bildausschnitt eine Andeutung, man sieht ihre Hand & den dezenten Umriss der linken Gesichtshälfte.

Die Frau im Gewand hebt einen nackten Knaben. Dieser schwebt senkrecht in der Luft, winkelt den linken Arm an & ballt die Hand zu einer Faust. Sein Blick führt aus dem Bildausschnitt & wirkt teilnahms-, orientierungslos & lakonisch.

Zu den Füßen der Frau kniet eine menschenähnliche Gestalt, mit Flügeln & goldenen Locken. Ihre Hände bespielen eine Flöte

Das Figurenensemble (Frau mit Knabe & Engel) befindet sich innerhalb einer goldenen Kuppel. Ein Schriftzug verziert die innere Wölbung der Kuppel.

Ein massiver Rahmen begrenzt den Bildausschnitt nach Oben & nach Unten. Blatt- & Blumenornamente verzieren das dunkle Holz.












Bildbeschreibung/ Janina Rohlik/ Frari-Triptychon Teil 2

Betrachtet wird der zweite Bildausschnitt von rechts (bei einer Unterteilung des Gemäldes in acht Teile) auf dem Frari-Triptychon von Giovanni Bellini, welches sich in der Sakristei der Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari in Venedig zu befindet.

Zu sehen ist auf diesem Bildausschnitt hauptsächlich der Heilige Nikolaus von Bari, neben ihm – nicht ganz vollständig – Petrus’ Profil.

Warum gerade dieser Nikolaus von Bari neben Petrus steht ist fraglich. Ist über ihn doch nichts weiter bekannt, als dass er einen Brief an den Pronotar Friedrich ІІ verfasste und vielleicht eine flammende Predigt hielt, in der er das staufische Haus und die Kreuzzüge verherrlichte.

Diese kruden Aussagen jedoch sind dem Nikolaus auf vorliegender Darstellung nicht unbedingt anzusehen; weder wirkt er besonders größenwahnsinnig noch übertrieben grausam.

In seiner bis auf den Boden reichenden Gewandung füllt Nikolaus beinahe den gesamten Bildausschnitt aus. Nur über seinem Kopf ist ein Stück des dunklen Bildhintergrundes sowie das verzierte Kapitell einer sandsteinfarbenen Säule zu erkennen. Und eben Petrus.

Der Bildausschnitt des Triptychons wird von dem ornamental ausgestalten Rahmen von Jacopo da Faenza gefasst.

Der Rahmen ist figural gestaltet und beinahe in direkter Linie über dem Kopf des Heiligen Nikolaus von Bari sitzt auf dem Rahmen eine geschwungene Säule, die sich am oberen Ende zu einer Flamme ausformt. Die Säule wird zu beiden Seiten von zwei geflügelten Engelwesen gestützt oder vielmehr in anmutiger Haltung der Betrachterin präsentiert. Dabei biegen sich die Rücken der Engel gekrümmt nach hinten, die Unterleibe verschwinden aus dem Bildausschnitt und wecken Assoziationen an meerjungfrauenhafte Fischschwänze.

Ob die Flammensäule das heilige Licht des Petrus’ symbolisiert oder die sprichwörtlich flammende Inbrunst seiner Predigt oder seinen für die Kreuzzüge fiebernden Kampfesgeist? Jedenfalls ist es, wie die Engelsboten zeigen, eine göttlich legitimierte Flamme, die da über dem Heiligen lodert.

Das auf dem Gemälde abgebildete Gesicht des Nikolaus’ ist im Profil zu sehen und von warmem Licht beschienen, das allerdings nur bis auf die Wange reicht; Auge, Nase und Mund sind im Dunkel des Hintergrundes nur ungenau zu erkennen.

Nikolaus trägt eine Halbglatze und einen ergrauten Bart, was auf sein schon fortgeschrittenes Alter verweist. Sein Mund scheint zu einem wohlwollenden Lächeln verzogen.

Vom Betrachter aus gesehen ist links neben dem Kopf des Heiligen das geschwungene Ende eines Stabes, auf den sich Nikolaus stützt, zu erkennen. Links hinter dem Heiligen ist eine leicht gülden gefärbte und erstaunlich helle Säule zu sehen.

Nikolaus ist in einen schweren und dunklen Umhang gekleidet, der von in Rottönen gehaltenem Brokatstoff gesäumt ist, auf welchem Darstellungen von weiteren Heiligen zu vermuten sind. Der Umhang wird über der Brust von einer großen Brosche zusammengehalten.

Unter dem Umhang trägt Nikolaus ein bodenlanges weißes Gewand, das Kleid eines Priesters, welches ebenfalls rote Verzierungen aufweist.

Die rechte der weißen zarten Hände des Heiligen umfasst in festem Griff den prunkvollen Stab, während auf den Fingerspitzen der linken in gezierter Pose ein Buch mit schwarzem Einband und vergoldeten Seiten ruht; vielleicht das Buch Gottes.

Von Betrachterinnen Seite aus gesehen rechts von Nikolaus und hinter ihm, erkennen wir den Heiligen Petrus, dessen Wange und Mundwinkel ebenfalls auf ein Lächeln verweisen. Seine Hand ist zu einer Geste erhoben, deren nähere Bedeutung unklar bleibt.

Was auch in diesem kleinen Bildausschnitt zu erkennen ist, ist die richtungweisende Hinwendung der beiden Heiligen nach rechts (von der Betrachterin aus gesehen), wo wir die Hauptfiguren der Sacra Conversazione vermuten können.

Sonntag, 18. Mai 2008

Bildbeschreibung/ Isabel Herling/ Frari Triptychon Teil 1

Eine reich verzierte Säulenarchitektur, ornamentale Reliefs, geschwungene Formen, eine Vielzahl an Details sind zu einem Rahmen zusammengefügt, sind das plastische, reale Tor des zweidimensionalen Bildes.
Säule am linken Bildrand. Zu sehen sind Säulenfuß, Schafft, Kapitell, Fries, Kranz. Es gibt kein schlichtes Element. Floral wirkende Muster wachsen Spross über Spross den Schaft entlang, herz-, fächer-, blätterförmig, sich wiederholend wiederkehrend. Erinnern zum Teil an Knollen und an Blumentöpfe. Am Kapitell im Relief kleine Girlanden. An den Kanten werden sie plastisch, ausformuliert zu schmalen, eingerollten Farnen. Im Fries ein kleines Gesicht mit dicken Backen, nicht zu erkennen ob grimmig oder freundlich die Betrachtenden anschauend. Daneben eine große Blume, etwas größer als der Kopf, umspielt von Blättern. Auf dem Kranz der Säule ragt feierlich, heroisch eine Fackel empor, an der sich geschwungene Formen wellenähnlich nach oben rollen.
Das Tor steht in einem dunklen, einem schwarzen Raum und führt in einen hellen Bildraum. Ein Stückchen blauer Himmel ist zu sehen und eine weitere Säule im Licht viel heller - gelb warm ockerfarben - als die reale Säule am Eingang. Sie trägt ebenfalls Verzierungen im Kapitell, jedoch ist der Schafft schlicht ganz ohne Rankenreliefs. Davor eine dunkelblaue bis schwarze Kutte.

Freitag, 16. Mai 2008

Bildbeschreibung/Nora Wicke/Frari-Triptychon Teil 6

Giovanni Bellini: Das Frari-Triptychon (1488): Sechster Teil:

Sehe ich einen goldenen geschwungenen breiten Rahmen der bestückt mit schmückenden sich schnörkelnden Verzierungen / Formen / Symbolen darauf: ein Krug / ein Krebsskelett (?)/ Mondsicheln aneinandergelehnt / im Übergang zum Bogen ein Eulengesicht darüber ein dickbäckiges Engelsgesicht mit Katzenohren. Rechts an sehr stabil scheinenden Säule lehnt mit geschlossenen Augen roten Strümpfen blauviolettem Umhang dunklen Haaren und dichtem Bart ein dünner Mann, die Hand seines Nebenheiligen an einem weiß/goldenen Stab. Rechts und links auf dem Rahmen die kringelnden goldenen Ausläufer von Figuren.

Bildbeschreibung/ Katharina Stockmannn/ Frari-Triptychon Teil 4

Giovanni Bellini: Frari-Triptychon

Teil 4

Oben und unten durch einen goldenen Rahmen begrenzt zeigt das Gemälde von Bellini die Hälfte einer Nische, in der sich eine große Frauenfigur und ein kleiner Engel befinden.

Eine gemalte Architektur gliedert das Bild in drei Streifen. Ganz oben leuchtet eine goldene Kuppel hervor, die durch einen schwarzen Halbkreis abschließt. Auf der linken Seite trennt ein breiter brauner Balken sie vom Rahmen. Auf dem glänzenden Goldgrund verläuft eine lateinische Schrift in zwei dünnen Zeilen. Nach unten hin schließt ein schmales Band mit kreuzartigen Ornamenten den Bereich der Kuppel ab. Darunter beginnt, markiert durch ein gemaltes Holzsims, der zweite Bildstreifen: Mehr als die Hälfte der dunkelroten, gemusterten Tapete der Nische wird hier vom Körper der sitzenden Frau auf der rechten Seite verdeckt. Ihr Stuhl steht auf einer großen Holzplatte, die von einem schmaleren Sockel mit geometrischen Mustern getragen wird. Der Sockel wiederum wird durch drei Marmorstufen erhöht. Dieses Podest bildet die Grenze zum dritten Streifen des Bild. Der kleine Engel unten links bildet von hier aus eine Diagonale mit der Frauenfigur oben rechts.

Die drei Bildbereiche fallen vor allem durch ihre Farbigkeit auf. Während das leuchtende Gold und das Braun der Kuppel sich ganz unten im Podestaufbau und dem Gewand des Engels wiederholen, wird der mittlere Bereich völlig durch die Farben rot und blau bestimmt.

Vor allem der leuchtend blaue Schleier der Frau fällt sofort auf. Obwohl ihr Körper vom rechten Rand abgeschnitten wird und sie sich nicht im Zentrum befindet, bildet sie den Schwerpunkt des Bildes. Die sitzende Gestalt zeigt sich in Frontalansicht. Der lange Hals und das gleichmäßige und ernste Gesicht sind fast vollständig sichtbar, weil der Kopf leicht nach links geneigt ist. Die linke Hand führt zur rechten Brust, ist allerdings abgeschnitten. Über einem dunkelroten Gewand trägt die Frau einen leuchtend blauen Schleier, der mit einem Diadem am Kopf befestigt ist. Er bedeckt fast ihren gesamten Körper und fällt in verschachtelten Falten bis zu ihren Füßen herunter.

Der Engel steht in gebeugter Haltung unter dem Podest. Er hat einen Fuß auf die erste Marmorstufe gestellt, um seine Laute auf dem Knie ablegen zu können. Seine Figur und sein Gesicht sind die eines Kindes. Er hat zwei kurze braune Flügel, die nach oben hin ausgebreitet sind. Bis auf ein winziges, goldfarbenes Gewand, das von einer Kordel zusammen gehalten wird, ist er fast nackt.

Das Licht, das auf beide Figuren fällt, scheint von vorne zu kommen. Das Gold der Kuppel wirkt allerdings eher, als würde sie aus der Nische selbst heraus beleuchtet.

Der Rahmen des Bildes ist unten breit und gerade. Mehrere feine Ziermuster umschließen ein breites Band mit floralem Dekor. Oben bildet der Rahmen ein schmaleres Halbrund, das nach oben rechts aufsteigt. Hier ranken sich zusätzlich filigrane Schnitzereien nach oben, die ganz rechts mit einer langen, empor stehenden Form abschließen, die an einen schlanken, halbgeschnittenen Kelch erinnert.

Bildbeschreibung/ Sara/ Frari-Triptychon Teil 7

SCHNIPSEL N° 7

Bildbeschreibung...
und ich schlage unwillkürlich, da hilflos den Baukunst-Atlas auf. Genauso willkürlich. Und lese „Pilasterkapitell“, „Säulenportal“ und „Fensterarkade“ – dann denke ich: die Bildbeschreibung dessen, was ich zum momentanen Zeitpunkt und folglich mit dem momentanen Wissen sehe, ist eine Welt, in der Kapitelle praktisch nicht vorkommen. Nicht, dass ich sie nicht kennen lernen möchte, doch wie wäre meine unvorbelastete – also ohne Baukunst-Atlas – Sicht? Noch dazu von nur einem Schnipsel…

Ich sehe schwarz, in dem sich umso kraftvoller und glänzender das Gold abhebt: wie eine Flamme oder eine erhobene Hand ragt da eine Art Pfahl zwischen zwei engelsartigen Nixen empor. Die beiden Wesen, die sich in leicht tragischer Pose zurücklehnen, während sie sich gleichzeitig an dem Pfahl festhalten, verbinden die Elemente Wasser und Luft – oder sind das auf ihrem Rücken keine Flügel sondern Flossen?
Vielleicht kommt nun das Säulenportal? In jedem Fall steht die Kombination Nixe-Pfahl-Nixe auf einer einfach verzierten, bordüre-ähnlichen Ebene. Darunter wuchern Ornamente in pflanzenhafter Manier, um weiter unten wiederum von einer Art Bordüre eingeschlossen zu werden.
Jetzt Raum. Der Versuch einer Tiefenwirkung? Drei unterschiedliche Farbtöne/ Farbabstufungen – von schwarz, dunkelgold bis braun (auf meinem PC!) – deuten zumindest auf eine Raum-Tiefe hin. Darin stehen zwei Männer. Einer uns, dem Betrachter zugewandt. Graues, schütteres Haar, er schaut mit strengem oder bestimmten Blick ins namenlose Ferne. Er trägt eine schwarze Kutte und hält ein Buch aufgeschlagen in der linken Hand. Das Buch, das heilige, wie ich annehme, strahlt uns hell und auffordernd/ erwartungsvoll an – es soll, es will gelesen sein. Rechts davon eine Säule, das obere Ende – das einzige Stück was hier zu sehen ist – verziert mit Gestalten. Das Pilasterkapitell?
Der abgewandte Mann, dunkelhaarig und deutlich jünger, ist er verletzt? Das Rot neben seiner linken Augenbraue lässt Schmerz vermuten, auch sein Blick geht wehmütig nach unten. Hält er seine Hand schützend vor die Brust?
Nun ewig dahin gestrecktes Schwarz der Kutte, das nur durch ein Stück des hellgold, weißlich scheinenden Stabes des alten Mannes durchbrochen wird. Kurz flammt etwas Boden auf, auch hellgold, dann folgt eine verschmückte Ebene, ähnlich derjenigen, auf der die Nixen stehen, viel Ornamente, ein dicker Boden:
die Männer, das Buch, die Nixen, der Pfahl – sie alle werden von ihm getragen.

Donnerstag, 15. Mai 2008

Bildbeschreibung/ Redaktionsgruppe/ Frari- Triptychon


Eine kurze Erläuterung: die Redaktionsgruppe unternimmt den Versuch, gemeinsam das Frari- Triptychon zu beschreiben, indem jeder einen Ausschnitt bearbeitet und alle Ausschnitte am Ende zusammengefügt werden.

Bildbeschreibung/ Svenja Wolff/ Frari- triptychon Teil 1

Bildbeschreibung eines Ausschnittes des Fari- Triptychons von Giovanni Bellini

Das äußerste Achtel der Sacra Conversazione ist bestimmt von dem reich verzierten Rahmen. Vom Fundament aus wird das Gemälde am linken Bildrand von einem mit Ornamenten versehenen Pilaster und korinthischem Kapitell begrenzt; in das darüber gesetzte Gebälk ist ein Fries mit Blumenornamenten und ein Gesicht eingearbeitet, welches von einer fackelähnlichen Verzierung gekrönt ist.

Am oberen linken Rand des Gemäldes ist durch Licht und Schatten eine räumliche Flucht auszumachen; deutlich wird diese Räumlichkeit durch einen Pfeiler, der zwar schlichter, aber stark dem Rahmenpfeiler nachempfunden ist. Während der Bildrahmen golden oder bronzefarben scheint, ist der Pfeiler im Gemälde von hellem ocker. Der unverzierte glatte Pfeiler wird zum großen Teil verdeckt von dem faltigen dunkelgrünen Umhang eines Heiligen.

Zwischen dem gemalten Pfeiler und dem plastisch herausgearbeiteten Rahmen kann der Betrachter einen Blick in die Weite erhaschen: in einem dünnen Streifen deuten sich ein tiefblauer Himmel, weiße Quellwolken und eine teils felsige, teils grüne Landschaft an.