Freitag, 20. Juni 2008

Instant /Notizen aus venedig/ Svenja Wolff

Ankommen in Venedig
Backstein. Viele Backsteine, rostrot, ziegelrot, alte Gemäuer. Ein ergrauter Herr, eigentlich schon ‚erweißter’, steht mit einem grünen Bund Spargel vor seiner hölzernen Haustür, kramt nach seinem Schlüsselbund.
Ich bin beruhigt, es gibt fantastischen Cappuccino für ein Euro zwanzig.
Und das moosige Grün, das grau-grün meiner Kindheitserinnerung, dass ich es heute wieder finde im Wasser - dass es sich überhaupt damals so sehr in mein Gedächtnis gebrannt hat.
Die Backsteine und der Geruch von Salz erinnern mich an den Ort, an dem ich aufgewachsen bin. Ich finde ein Stück Schleswig- Holstein in Venedig.
Dagegen: es ist schwül und die Zeit tickt anders. Während ich an einem schmalen Kanal sitze, wo zwei Arbeiter eine schwere Kiste in ihr Boot laden, schallt hinter mir „wake me up before you go-go“ aus einer kleinen Bar und ein süßlicher Backwarengeruch zieht vorüber. Tauben mit fast schwarzen Köpfen. Wäscheleinen an den Fenstern.

Keine Kommentare: