Mittwoch, 21. Mai 2008

Vorstellung/ Isabel Herling/ Venedig - Assoziationen

Venedig-Assoziationen 11.04.08

Venedig …
… krieg ich nicht auseinandergefaltet. Es plätschert und panscht und bei all dem Wasser habe ich nur Platz für eine Brücke aus altem bröseligen Stein an die es – das Wasser – sein Lichtreflexspiel werfen kann, an einem sonnigen Tag. Kleine Boote und Gondeln runksen sich an, schaukeln gemächlich am Rand. In einem steht ein junger Mann in stilvollen barocken? Kleidern mit Rüschen und auf Taille geschnitten. Galant reicht er seine Hand einer Dame im weiten Gewand die ihm die ihre entgegen streckt und unsicher ins Boot gelangt. Im Schatten der Häuserzeile verschwindet eine schwarze Katze. Gelächter von der Brücke her, verschieden kostümierte Gestalten oder sind es doch nur Touristen? laufen bleiben stehen laufen und schreien sich an. Hellblauer Himmel über strahlender Architektur die hinter den engen dreckigen Gassen hervorschaut, bereit für die Präsentation. Menschen stehen Schlange. Menschen machen Fotos. Bewegen sich in bunten Grüppchen und viel zu viele und laut Programm durch eine Venedig-Kulisse. Ein Flugzeug fliegt quer durchs Bild, kurz sehe ich noch Mirko Nontschew mit vom Körper weggestreckten Gliedmaßen herausspringen und alles als Werbeplakat markieren.
Jetzt ist es ein Knüllpapier, dabei hätte es eine Postkarte werden können vielleicht sogar eine rissige Leinwand und gerahmt, später dachte ich an einen Stadtplan, kurz war es ein Papierboot. Jetzt treibt es im Wasser und löst auf.

Ultramarinblau/Henrike Terheyden/Ultramarinblau

Es ist der Samt der träge sich in Zapfen spaltet, auf ihrem Knie. Frauenkleider sind Ultramarinblau, sie schieben die Frauen in sich herum, und die Frauen sehen darin gesund aus. Der Himmel spiegelt sich in ihren Sonnenbrillen in gebrochenem Ultramarinblau. An Männerhänden sind ovale Steine in Gold gefasst ultramarinblau. „Über das Meer“, über dem Meer ist die gleiche Verneinung der ganzen Farbe, alles spiegelt, ist Spiegel in einem und Farbe zugleich und rot klopft an.

Enten haben sich dieses Blau in ihr braunes Gefieder geschoben.

Ultramarinblau steht niemals für sich, es lockt.

Ultramarinblau ist Superlative, ist mehr als mehr und über dem Meer und auf keinen Fall Aquamarin.

Fotos/ Kay Steinke/ Plakate Mai 2008

Venedig Plakate Mai 2008

Dienstag, 20. Mai 2008

Bildbeschreibung/ Kay Steinke/ Frari- Triptychon Teil 5

Im Zentrum des Bildausschnittes befindet sich das blaue Gewand einer Frau. Der Stoff leuchtet, in den Falten bildet sich Schatten. Der untere Teil des Gewandes (Saum) ist rot. Die Trägerin des Gewandes bleibt in dem Bildausschnitt eine Andeutung, man sieht ihre Hand & den dezenten Umriss der linken Gesichtshälfte.

Die Frau im Gewand hebt einen nackten Knaben. Dieser schwebt senkrecht in der Luft, winkelt den linken Arm an & ballt die Hand zu einer Faust. Sein Blick führt aus dem Bildausschnitt & wirkt teilnahms-, orientierungslos & lakonisch.

Zu den Füßen der Frau kniet eine menschenähnliche Gestalt, mit Flügeln & goldenen Locken. Ihre Hände bespielen eine Flöte

Das Figurenensemble (Frau mit Knabe & Engel) befindet sich innerhalb einer goldenen Kuppel. Ein Schriftzug verziert die innere Wölbung der Kuppel.

Ein massiver Rahmen begrenzt den Bildausschnitt nach Oben & nach Unten. Blatt- & Blumenornamente verzieren das dunkle Holz.












Stadtgerüst/ Janina Rohlik/ So viel Touristen so wenig Raum der bleibt

32 876 Touristinnen und Touristen schieben sich Tag für Tag durch die schmalen Gassen Venedigs, über die Vielzahl an Brücken, von denen keine wie die andere aussieht, über die Piazza und die übrigen Plätze, die nicht so heißen dürfen, in die Hinterhöfe und „versteckten Winkel“, die als „Insider-Tipps“ eingeklemmt in den Reiseführer-Rundgängen empfohlen werden.

Heute wird die Lagunenstadt nur mehr von 66 000 Menschen bewohnt, 1970 waren es noch 100 000.

Was strukturiert eine Stadt, was bildet ihr Gerüst?

Sicherlich spielt für Venedig die besondere Geographie eine entscheidende Rolle, lässt ihr Gerüst noch mehr Gerüst sein als dies in anderen Städten der Fall ist.

Doch das, was eine Stadt zur Stadt macht, ihr Leben und das Leben in ihr, ihre Dynamik und ihren Rhythmus bestimmt, ist mehr als die geografische Grundstruktur.

Das ist Geschichte, das sind Geschichten, das ist Bewegung und das ist Stillstand.

Venedig, oft als „Inselstadt“ bezeichnet, ist eigentlich ein Konglomerat von über 100 kleinen Inseln, die sich, durch Brücken miteinander verbunden, als Netz über die Sümpfe der Lagune spannen. Von stillstehenden Wassern durchzogen verschwimmen natürliche Gegebenheiten mit kunstvoll künstlich Erbautem.

Venedig ist eine Stadt, die auf toten Bäumen steht.

Eichen- oder Lärchenstämme, eng nebeneinander in den schlammigen Grund der Lagune gerammt, mit Ziegeln und Steinen bedeckt: Das modrige, marode, morsche Gerüst dieser Stadt ist das, was wirklich versteckt bleibt. Auch und gerade vor den Touristen.

In der Innenstadt sind es die Touristenmassen, die die Bewegungen und den Rhythmus dominieren. Wer hier wohnt, nimmt Umwege. So strukturiert sich die Lagunenstadt durch ein Wechselspiel von Bewegung und Gegenbewegung, die darin besteht, der Bewegung auszuweichen.

Viele derer, die Umwege nahmen, sind schon fast ganz und gar ausgewichen. Horrende Mietpreise, Ratten und Touristen drängen Jahr für Jahr 1000 Venezianer und Venezianerinnen aufs Festland. Nach Mestre zum Beispiel oder zu den Giftfabriken Porto Margheras. An die Ränder der Stadt, an die der Abfall des falschen Glanzes Venedigs geschwemmt wird.

Im Nordwesten ist die Lagunenstadt über einen Bahn- und einen Autodamm mit dem Festland verbunden. Ist diese Verbindung, die nicht selten verächtlich als strukturelles Element betrachtet wird, das die Insel zum Teil des Festlandes werden lässt, das Tor nach innen oder nach außen? Oder beides?

Einerseits ermöglichen die Dämme das Strömen unzähliger Reisender hinein und hinaus, wie zur gleichen Zeit immer wieder andere Reisende auch hinein und hinaus strömen und immer so fort.

Andererseits sind die Wege zum Festland auch die Wege aus einer Stadt, die mehr und mehr zum Raum für meist nur temporär anwesende Reiche wird. Beispiel für Gentrifizierung. Soziale Umstrukturierungsprozesse in einer Stadt, Aufwertung des Wohnumfelds durch Veränderung der Bevölkerung. Oder, im Falle Venedigs: durch faktisches Verschwinden der Bevölkerung.

Wobei die Gentrifizierung hier vielleicht ehrlicher ist als in anderen Städten: Sie baut auf sandigen Grund.

Präsentationsorte/ Kay Steinke/ Wasserwand

Wasserwand


Adrian Paci: After the walls there are some walls

Janina Rohlik/ Der Dogenpalast/ Palazzo Ducale

In den 70er Jahren des 12. Jahrhunderts entstand unter dem Dogen Sebastiano Ziani der erste ganz aus Stein erbaute Palast, der später jedoch wieder abgerissen wurde.

Weil ein neues Versammlungsgebäude für den Maggior Consiglio nötig wurde, entstand seit Mitte des 14. Jahrhunderts der Dogenpalast in seiner heutigen Gestalt. So war der Sala del Maggior Consiglio auch bestimmend für Gestalt und Ausrichtung des Dogenpalastes.

Bereits im 9. Jahrhundert befand sich der erste Dogensitz an heutiger Stelle, allerdings haben wir kaum eine Vorstellung von dessen Gestalt, da er mehrmals niederbrannte.

So folgte eine über Jahrhunderte dauernde Baugeschichte

Die letzte Bauphase wurde im 16. Jahrhundert abgeschlossen.

Der Gebäudekomplex ist dreiflügelig und gruppiert sich um einen Innenhof, der durch die Verbindung zur S. Markus-Kirche im Norden ganz umschlossen wird.

Der repräsentative Eingang ist die Porta della Carta, Symbol für die geistig-politische Symbiose die hier im Dogenpalast Form annimmt.

Im Palazzo Ducale sind öffentliche und private Baukunst vereint, die Architektur verfolgt stets funktionelle sowie ideelle Ziele. So war der Palazzo nicht nur der Sitz der wichtigsten administrativen und regierenden Instanzen, sondern immer auch Symbol für die Macht, Herrlichkeit und Eigenart des venezianischen Staates.

In der Architektur des Gebäudes finden sich viele orientalische Anklänge, die einerseits darauf verweisen, dass Venedig wichtige Handelsmacht in fernen Landen war und andererseits eine Metaphorik zum biblischen König Salomo und dessen Palast bilden.

Sehr oft finden wir im Palastbau den Markuslöwen, Wahrzeichen der Stadt, sowie Justitia und die personifizierten Tugenden, die für das Selbstbild des venezianischen Staates stehen.

Biblische Motive haben im Palastbau genauso Platz wie mythische. Und inmitten der symbolträchtigen Architektur und der bildreichen Ausschmückungen treffen wir immer wieder auf Venezia, die in den Bildthematiken meist erhöht wird.

Interessanterweise fällt diese so stark inszenierte Selbstdarstellung des venezianischen Reiches in eine Zeit, zu der Venedig schon den Zenit seiner Macht überschritten hatte und zeigt somit eine verklärte Sichtweise.

Es ist aber auch wichtig, im Blick zu behalten, dass sich in der hier dargestellten Venezia weniger ein politisches Alltagsgeschehen als vielmehr die Idee von einem höheren Staatswesen spiegelt: Es geht um das Venedig, das zur Realität gewordene Utopie ist.

So ist der Palazzo Ducale nicht zuletzt auch als Symbol der ganzen Stadt zu begreifen.

Bildbeschreibung/ Janina Rohlik/ Frari-Triptychon Teil 2

Betrachtet wird der zweite Bildausschnitt von rechts (bei einer Unterteilung des Gemäldes in acht Teile) auf dem Frari-Triptychon von Giovanni Bellini, welches sich in der Sakristei der Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari in Venedig zu befindet.

Zu sehen ist auf diesem Bildausschnitt hauptsächlich der Heilige Nikolaus von Bari, neben ihm – nicht ganz vollständig – Petrus’ Profil.

Warum gerade dieser Nikolaus von Bari neben Petrus steht ist fraglich. Ist über ihn doch nichts weiter bekannt, als dass er einen Brief an den Pronotar Friedrich ІІ verfasste und vielleicht eine flammende Predigt hielt, in der er das staufische Haus und die Kreuzzüge verherrlichte.

Diese kruden Aussagen jedoch sind dem Nikolaus auf vorliegender Darstellung nicht unbedingt anzusehen; weder wirkt er besonders größenwahnsinnig noch übertrieben grausam.

In seiner bis auf den Boden reichenden Gewandung füllt Nikolaus beinahe den gesamten Bildausschnitt aus. Nur über seinem Kopf ist ein Stück des dunklen Bildhintergrundes sowie das verzierte Kapitell einer sandsteinfarbenen Säule zu erkennen. Und eben Petrus.

Der Bildausschnitt des Triptychons wird von dem ornamental ausgestalten Rahmen von Jacopo da Faenza gefasst.

Der Rahmen ist figural gestaltet und beinahe in direkter Linie über dem Kopf des Heiligen Nikolaus von Bari sitzt auf dem Rahmen eine geschwungene Säule, die sich am oberen Ende zu einer Flamme ausformt. Die Säule wird zu beiden Seiten von zwei geflügelten Engelwesen gestützt oder vielmehr in anmutiger Haltung der Betrachterin präsentiert. Dabei biegen sich die Rücken der Engel gekrümmt nach hinten, die Unterleibe verschwinden aus dem Bildausschnitt und wecken Assoziationen an meerjungfrauenhafte Fischschwänze.

Ob die Flammensäule das heilige Licht des Petrus’ symbolisiert oder die sprichwörtlich flammende Inbrunst seiner Predigt oder seinen für die Kreuzzüge fiebernden Kampfesgeist? Jedenfalls ist es, wie die Engelsboten zeigen, eine göttlich legitimierte Flamme, die da über dem Heiligen lodert.

Das auf dem Gemälde abgebildete Gesicht des Nikolaus’ ist im Profil zu sehen und von warmem Licht beschienen, das allerdings nur bis auf die Wange reicht; Auge, Nase und Mund sind im Dunkel des Hintergrundes nur ungenau zu erkennen.

Nikolaus trägt eine Halbglatze und einen ergrauten Bart, was auf sein schon fortgeschrittenes Alter verweist. Sein Mund scheint zu einem wohlwollenden Lächeln verzogen.

Vom Betrachter aus gesehen ist links neben dem Kopf des Heiligen das geschwungene Ende eines Stabes, auf den sich Nikolaus stützt, zu erkennen. Links hinter dem Heiligen ist eine leicht gülden gefärbte und erstaunlich helle Säule zu sehen.

Nikolaus ist in einen schweren und dunklen Umhang gekleidet, der von in Rottönen gehaltenem Brokatstoff gesäumt ist, auf welchem Darstellungen von weiteren Heiligen zu vermuten sind. Der Umhang wird über der Brust von einer großen Brosche zusammengehalten.

Unter dem Umhang trägt Nikolaus ein bodenlanges weißes Gewand, das Kleid eines Priesters, welches ebenfalls rote Verzierungen aufweist.

Die rechte der weißen zarten Hände des Heiligen umfasst in festem Griff den prunkvollen Stab, während auf den Fingerspitzen der linken in gezierter Pose ein Buch mit schwarzem Einband und vergoldeten Seiten ruht; vielleicht das Buch Gottes.

Von Betrachterinnen Seite aus gesehen rechts von Nikolaus und hinter ihm, erkennen wir den Heiligen Petrus, dessen Wange und Mundwinkel ebenfalls auf ein Lächeln verweisen. Seine Hand ist zu einer Geste erhoben, deren nähere Bedeutung unklar bleibt.

Was auch in diesem kleinen Bildausschnitt zu erkennen ist, ist die richtungweisende Hinwendung der beiden Heiligen nach rechts (von der Betrachterin aus gesehen), wo wir die Hauptfiguren der Sacra Conversazione vermuten können.

Präsentationsorte/ Kay Steinke/ Wasserwand




After the walls there are some walls von Adrian Paci

Der wichtige Punkt an dieser Installation: - Paci nutzt als Projektionsfläche für seinen Film Wasserkanister. Die Kanister sind mit dem Wasser aus der Meerenge von Otranto gefüllt.
Sie sind lichtdurchlässig, machen aus einem Film eine abstrakte - in den Raum hineinfließende Fläche...

Mein neuster Vorschlag wäre: Kanisterprojektionsfläche im Garten installieren - & zwischen den hängenden Bäumen die Lesung veranstalten.

Optisch super, bequem für die Zuhörer/ Venedig Wassser als Behauptung in den Kanistern/ technisch Realisierbar...

Karminrot/Jennifer Fandrich/Assoziationen zu der Farbe Karminrot

Die Farbe Karminrot

Karminrot ist ein tiefes Rot, das einen Stich ins Bräunlich hat und sehr dicht ist. Die Herbstblätter eines japanischen Fächerahorns können sich in ein reines Karminrot verfärben. Gewonnen wurde die Farbe ursprünglich jedoch aus dem Trocknen und dem Auskochen mit Schwefelsäure von Schildläusen.
Dass Farbe nicht nur eine Sehwahrnehmung, sondern scheinbar auch ein Zustand ist, zeigt die mögliche Antwort auf die Frage mit Karminrot in einem Testportal „Welche Farbe hat Ihre Aura?“:
Wir benötigen kein Medium, um feststellen zu können, dass Ihre Aurafarbe karminrot ist. Ihre rubinrote Aura bringt Ihre leidenschaftliche und sinnliche Natur zum Ausdruck. Sie sind den irdischen Freuden äußerst zugetan. Ob Sie nun in den Genuss einer Massage kommen oder sich einer besonderen Mahlzeit erfreuen, legen Sie stets Wert auf die nötige Portion Sinnlichkeit. (Karminrot ist vor allem die Farbe von Rosen, Wein und Samt) Das ist wohl auch einer der Gründe, weshalb Sie sehr viel Wert auf materielle Dinge legen. Sobald Sie etwas schmecken, berühren, riechen oder hier und jetzt sehen können, ist es um Sie geschehen. Dennoch sind Sie sehr bodenständig und realitätsbezogen. Sie ziehen es vor in der Gegenwart zu leben und nicht in der Zukunft. Wie die meisten Menschen mit einer karminroten Aura, verlieren Sie leicht die Beherrschung. Jedoch sind Sie auch in der Lage, sich ebenso schnell wieder zu beruhigen und Ihre Kraft und Energie auf ebenso konkrete wie schnell erreichbare Ziele zu richten. Als heißblütiger Mensch ziehen Sie den sofortigen Genuss vor.
Eine solche Antwort ist aufschlussreich für die Wirkung, die eine Farbe haben kann, wenn man die Adjektive, die mit der Farbe verbunden werden, herausfiltert: leidenschaftlich, sinnlich, bodenständig, realitätsbezogen, unbeherrscht, heißblütig, genussvoll.

Präsentationsort/Jennifer Fandrich/Pferdestall

Präsentationsort: Der Pferdestall

Wo?
Pferdestall an der Domäne.

Was?
Der Stall ist vom Durchgang aus in mehrere Abteile unterteilt, welche die Möglichkeit bieten, den Präsentationsort zu gliedern und einzuteilen. An der Seite sind alte Tränken vorhanden; die Decke ist mit Holzbalken gestützt. Auch im Sommer ist es sehr kühl aufgrund der dicken Gemäuer.

Wie?
Die Lesung könnte in dem Pferdestall stattfinden (Vorteil: es hallt nicht allzu sehr), entweder in einem Abteil oder im gesamten Raum. In den einzelnen Abteilen können verschiedene Präsentationsformen genutzt werden, z.B. die Ausstellung einer Auswahl der entstanden Texte, beispielsweise durch Aufhängen oder mit einem Beamer an die Wand projizieren; Fotos oder Zeichnungen, die während der Exkursion entstanden sind, aufhängen oder auch an die Wand werfen mittels eines Beamers. Während der gesamten Zeit kann eine Geräuschkulisse im Hintergrund laufen, die während unseres Aufenthalts in Venedig aufgenommen wurde. Die Tränken bieten sich dazu an, mit Wasser gefüllt zu werden, in Zusammenhang mit Wasser wäre eine Lichtinstallation schön (Stichpunkte: spiegeln, reflektieren).

Warum?
Der große Raum bietet viel Platz, um einerseits eine dauerhafte Präsentation/Ausstellung zu zeigen und andererseits gleichzeitig für eine kürzere Dauer als Veranstaltungsort für die Lesung zu nutzen.
Durch die Architektur gibt der Stall den Anschein einer sakralen Architektur (Seitenschiffe, hohe Holzdecke). Daraus könnte man einen Bezug zu Venedig herstellen.
Das wichtige Element Wasser kann in die Präsentation mit eingebaut werden.

Warum nicht?
Ein Kritikpunkt ist die Kühle, die auch im Sommer vorherrscht.
Frau Biehler hat außerdem den Ort schon für ihr Projekt mit eingeplant (noch aktuell?).

Stadtgerüst/Jennifer Fandrich/Beschreibung der Stadtstruktur

Venedig – Beschreibung der Stadtstruktur

Venedigs Stadtgliederung aus der Sicht einer Person, die noch nie in Venedig gewesen ist:
Sechs Sestieri, sechs Stadtteile, sechs eigene Geschichten. Der springende Fisch, der einen kleineren Fisch frisst, ist 1169 aufgeteilt worden. Rund um das centro storico, das historische Venedig, sind die Sestieri angeordnet.

Ganz im Osten Castello, im Schwanz des großen Fisches. Grundlage der Seehoheit und Handelvorherrschaft liegt hier begründet, in der Arbeitsstätte, arabisch: Darsiná-a; venezianisch Arsenale, deutsch Schiffswerft. Immer weiter vergrößert auf 32 Hektar, verschönert durch das Landtor, der erste Renaissancebau Venedigs. Nach dem Untergang der Republik noch weiterhin als Marinestützpunkt bis nach den beiden Weltkriegen wichtig, liegt nun Stille über dem Gebiet, das einmal bis zu 16.000 Arbeitskräfte beschäftigte.

Weiter im Westen befindet sich San Marco. Zentrum der sich verbeißenden Mäuler der Fische, Zentrum der Stadt. Im Herzen der Markusplatz, an piazza San Marco angrenzend findet man die Herberge des aus Alexandria von 828-829 überführten Leichnams des heiligen San Markus, die Basilica di San Marco. Durch die Porta della Carta ist die Markuskirche mit dem Palazzo Ducale, Verkörperung des venezianischen Staates in seiner vergangenen Macht, Kraft und Schönheit, verbunden.

Der Ort der Ankunft heißt Cannaregio. Jedenfalls wenn man mit dem Zug anreist über die vier Kilometer lange „Angelschnur“ Ponte della Libertá zum Kopf des gefräßigen Fisches. Auf der Höhe des Auges liegt das Ghetto Nuovo, erzwungener Ansiedlungsort der venezianischen Juden.

Im Maul des gefräßigen Fisches der Kopf des kleinen Fischs, getrennt von San Marco durch den Canale Grande, der den Fischköpfen ihre charakteristische Form gibt, liegen die Sestieri San Polo und San Croce. Zwischen diesen beiden Stadteilen ist eine klar definierte Trennung nicht möglich. San Polo beherbergt Venedigs wohl bekanntestes Wahrzeichen, die Rialto Brücke, die die Verbindung zur Sestieri San Marco darstellt.

Der lange Rücken, die durch acht Brücken miteinander verbundene Insel Guidecca liegt ganz im Süden Venedigs. Sie war ursprünglich eine Garteninsel, ist inzwischen aber verbaut und wandelt sich zum Geheimtipp der Künstlerszene.

Aufgebaut auf Schlamm, auf Abermillionen Holzpfählen, Platzsparung durch Gebäudebau in den Himmel werden nun der Stadtstruktur zum Verhängnis. Fundamente werden unterspült, ausgehöhlt, Hochwasser macht untere Stockwerke unbewohnbar. Nach Schätzungen stehen 30 Prozent der Wohnungen leer.
Calli, salizade, rughe, liste, rami, sottoporteghi, rii terrà und fondamenta (Gassen, Gässchen, Sackgassen, Durchgängen und Uferstreifen) sowie eine Strada (nuova) und drei vie (Via 25 aprile, Via Vittorio Emanuele und Via Garibaldi) führen einen durch die Stadt. Neben vielen campi (Plätzen) und campielli (Plätzchen) gibt es den einen piazza, den Markusplatz.
38 kilometer lang sind die ca. 175 Kanäle, die Venedig in seine Form zerteilen. Angeblich 444 Brücken lassen Fußgänger diese Kanäle überqueren. Von der Stadtverwaltung genormte Handkarren, die carrelli ersetzen den Lastentransport durch Autos, deren Verkehr in der Stadt nicht vorgesehen ist. Man bewegt sich zu Wasser oder zu Fuß. Oder per Metro, wenn es nach Paolo Costa, dem Alt-Bürgermeister ginge, der den Bau einer U-Bahn mit Ausstieg auf dem piazza forderte. Sein Nachfolger ist von dem Projekt jedoch nicht allzu angetan, somit ist eine Metro in Venedig noch Zukunftsklang. Doch das war der Neubau der Rialto-Brücke auch knapp zwei Jahrhunderte lang und heute ist die technische Meisterleistung immer noch ein Garant für die venezianische Fähigkeit der Zähmung des Wassers.

Sonntag, 18. Mai 2008

Vorstellung/ Sina Bengsch/ Erste Gedanken

Welche allgemeinen Vorstellungen verbinden Sie mit der Stadt Venedig?

Wenn ich an die Stadt Venedig denke, denke ich in erster Linie an eine Stadt im Wasser, die auf Pfählen erbaut wurde. Diese Holzpfähle stehen im Wasser und fangen an sich zu zersetzen.
Das Stadtbild ist geprägt durch Wasserkanäle und viele Brücken. Auf den Wasserstraßen sind Boote und kleine Gondeln, die von Gondoliere, in blau weiß gestreiften Hemden und mit einem Strohhut, gesteuert werden, unterwegs. Mir kommen auch Bilder von Treppen die ins Wasser reichen und blau, grüne Pfähle die aus dem Wasser herausragen ein, in den Sinn.
Ich war einen Tag in Venedig und in Erinnerung ist mir vor allem der geflügelte Markuslöwe, der auf einer Säule auf dem Markusplatz steht, geblieben. Er trohnt anmutig über dem Platz, so als würde er über alles wachen.
Mit Venedig verbinde ich ebenfalls den Karneval und die vielen bunten Masken. Ich stelle mir vor, wie die Menschen in Kostümen gekleidet und die Gesichter hinter einer Maske versteckt durch die Gassen strömen und ausgelassen feiern. Außerdem fällt mir der Name Casanova ein, wenn ich an Venedig denke. Daraufhin muss ich an Venedig die Stadt der Liebe denken. Viele Pärchen verbringen ihre Flitterwochen oder einen Urlaub in Venedig und unternehmen eine romantische Gondelfahrt.
Es fallen mir auch viele Vorurteile gegenüber Venedig ein, wie zum Beispiel, das es in Venedig übel riecht oder das Venedig bald im Wasser versinkt.

Handout Hallenkirchen/ Sina Bengsch/ Handout Hallenkirchen

Venedig re:zeption - Venedig re:scrivere 08.05.08
Dozentin: Dr. Dorothea Ritter

Referentin: Sina Bengsch

Thema: Hallenkirchen in Venedig

Hallenkirchen:
Eine Hallenkirche ist eine Kirche, die durch ihr Langhaus gekennzeichnet ist. Die Kirchenschiffe haben eine gleiche oder annähernd gleiche Höhe und sind meistens unter einem gemeinsamen Satteldach vereinigt.


Santa Maria Gloriosa dei Frari:

- Klosterkirche des Bettelordens der Franziskaner
- Bau der Kirche um 1330
- hat den zweithöchsten Glockenturm in Venedig
- die Innenausstattung ist am besten erhalten
- enge Beziehung zwischen Franziskanerorden und Staat

wichtige Kunstwerke in der Frari-Kirche:

- Triptychon mit der Trohnenden Madonna mit dem Kind und zwei musizierenden Engeln zwischen den Heiligen Nikolaus, Petrus, Markus und Benedikt ist von Giovanni Bellini aus dem Jahr 1488.
- „Assunta“ wurde von Tizian im Jahr 1518 für den Hochaltar der Frari-Kirche geschaffen. Das Bild ist in drei Zonen, die übereinander liegen, aufgebaut.
- „Pesaro-Madonna“ ist ebenfalls ein Werk von Tizian. Es entstand nach der „Assunta“ zwischen 1519 und 1526. Bei diesem Altarbild verschmilzt das religiöse Andachtsbild mit dem Typ des Gruppenporträts.


Santi Giovanni e Paolo

- Klosterkirche des Bettelordens der Dominikaner
- mit dem Bau der Kirche wurde noch im 13. Jh. angefangen
- Länge der Kirche beträgt 101,5 m und die Höhe 36m
- nach San Marco wurde Santi Giovanni e Paolo zur beliebtesten Grablege der Staatsoberhäupter (27 Dogengrabmäler)

bedeutende Grabdenkmäler:

- Grabmal des Dogen Marco Corner (gest.1368)
- Grabmal des Dogen Pietro Mocenigos
- Grabmal des Dogen Andrea Vendramin (gest.1478)

wichtiges Kunstwerk:

-Das Polyptychon des heiligen Vinzenz Ferrer wurde nach einiger Diskussion Giovanni Bellini zugeschrieben.

Bildbeschreibung/ Sina Bengsch/ Thronende Madonna mit Kind und drei musizierenden Engel


Giovanni Bellini „Thronende Madonna mit Kind und drei musizierenden Engeln“

Giovanni Bellini hat die Madonna mit dem Christuskind, das auf dem rechten Bein der Madonna sitzt, in der Mitte des Altarbildes platziert. Sie ist in den, für Maria, typischen Farben rot und blau gekleidet. Während ihre rechte Hand das Christuskind festhält, zeigt ihre linke Hand nach oben. Ihre Augen blicken zum rechten Bildrand und die des Christuskindes zum linken Bildrand. Das Christuskind ist nackt dargestellt. Um seinen Kopf ist ein Heiligenschein durch eine dünne goldene Linie angedeutet. Die Madonna sitzt erhöht auf einem goldenen Thron. Zu ihren Füßen sitzen drei Engel, die Musikinstrumente spielen. Zwei Engel sind in grüne Gewänder gehüllt und einer trägt ein rotes Gewand. Der rechts platzierte Engel und der Engel in der Mitte spielen beide auf einer Laute, der Engel, der links sitzt, spielt auf einer Geige.
Auf der rechten Seite des Thrones steht der heilige Sebastian im Vordergrund. Sein Unterleib ist mit einem weißen Tuch umhüllt und seine Hände kreuzt er hinter seinem Rücken. Sein Körper wird an zwei Stellen durch jeweils einen Pfeil durchbohrt. Der eine Pfeil steckt in Bauchnabel-Höhe in seinem Bauch und der andere in seiner linken Wade. Hinter dem heiligen Sebastian steht, dem Thron am nächsten, der heilige Dominikus. Er trägt eine schwarze Kutte, unter den Ärmeln schaut ein weißes Hemd hervor. Seine Hände halten ein rotes Buch in das er blickt. Ganz außen am rechten Bildrand ist Ludwig von Toulouse platziert. Er ist in ein goldenes Gewand gekleidet und trägt einen kirchlichen Hut auf dem Kopf und einen Stab in der linken Hand.
Auf der linken Seite des Throns, der Madonna am nächsten, steht der heilige Hiob. Sein Unterleib ist, ähnlich wie beim heiligen Sebastian, durch ein rotes Tuch verhüllt. Seine Hände sind betend aneinander gelegt. Neben dem heiligen Hiob steht der heilige Franziskus. Sein Körper ist als einziger der sechs Heiligen nicht zur Madonna gewandt, sondern fast vollkommen frontal zum Betrachter gerichtet. Seine bodenlange Kutte ist braun und durch eine Kordel am Bauch zusammen gerafft. Seine linke Hand hält er vor seinen Oberkörper und die rechte Hand ist nach unten ausgestreckt. Seine Augen folgen der rechten Hand. Hinter dem heiligen Hiob und dem heiligen Franziskus steht der heilige Johannes. Er ist fast vollkommen von ihnen verdeckt, nur sein Kopf ragt zwischen den beiden anderen Heiligen hervor, sowie ein Stück von seinem Gewand.
Wie beim Christuskind sind die Köpfe der sechs Heiligen, mit Ausnahme von Ludwig von Toulouse, mit einer dünnen, goldenen Linie umzogen, die Heiligenscheine darstellen soll.
Über dem Thron hängt eine braune Lampe. Die Lünette dahinter schimmert golden. Es befindet sich ein Schriftzug in ihr und am untersten Rand der Lünette ist ein Kranz dargestellt.

Karminrot/ Isabel Herling/ Karminrot

karminrot

Lodern mauer ziegelstein
die dächer verwittert
ein dorf eine stadt in samt,
schwer wie theatervorhang fällt,
schleift hinter dem könig die zeit
den kopf gesenkt den blick ganz dicht
an seinem mantel, folgend
eine rote karminrote spur im nachmittagsfernsehen war es,
sind die leeren fabriken die alte färberei stofffetzen vor den fenstern,
zwischenzone fotografien
noch immer nicht von ihrer reise zurück wieder
nur ein erinnerungsbild und
karminrot, ungewohnt, am auslöser der kamera

Bildbeschreibung/ Isabel Herling/ Frari Triptychon Teil 1

Eine reich verzierte Säulenarchitektur, ornamentale Reliefs, geschwungene Formen, eine Vielzahl an Details sind zu einem Rahmen zusammengefügt, sind das plastische, reale Tor des zweidimensionalen Bildes.
Säule am linken Bildrand. Zu sehen sind Säulenfuß, Schafft, Kapitell, Fries, Kranz. Es gibt kein schlichtes Element. Floral wirkende Muster wachsen Spross über Spross den Schaft entlang, herz-, fächer-, blätterförmig, sich wiederholend wiederkehrend. Erinnern zum Teil an Knollen und an Blumentöpfe. Am Kapitell im Relief kleine Girlanden. An den Kanten werden sie plastisch, ausformuliert zu schmalen, eingerollten Farnen. Im Fries ein kleines Gesicht mit dicken Backen, nicht zu erkennen ob grimmig oder freundlich die Betrachtenden anschauend. Daneben eine große Blume, etwas größer als der Kopf, umspielt von Blättern. Auf dem Kranz der Säule ragt feierlich, heroisch eine Fackel empor, an der sich geschwungene Formen wellenähnlich nach oben rollen.
Das Tor steht in einem dunklen, einem schwarzen Raum und führt in einen hellen Bildraum. Ein Stückchen blauer Himmel ist zu sehen und eine weitere Säule im Licht viel heller - gelb warm ockerfarben - als die reale Säule am Eingang. Sie trägt ebenfalls Verzierungen im Kapitell, jedoch ist der Schafft schlicht ganz ohne Rankenreliefs. Davor eine dunkelblaue bis schwarze Kutte.